Freitag, 27. Oktober 2017

Vom Atelier ins Freie

Camille Pissarro, Varennes St. Hilaire, 1863.

In der dunklen Jahreshälfte kann man im Museum Schlösschen im Hofgarten  auf »Die Suche nach dem wahren Licht« gehen. Die so betitelte Sonderausstellung zeigt Werke von über 40 Künstlern des 19. Jahrhunderts. Beginnend mit der Malerei des frühen Realismus von 1800 bis 1850 erstreckt sich der Überblick bis zur Freilichtmalerei und zum deutschen Impressionismus im frühen 20. Jahrhundert.

Das Phänomen Licht nimmt bei den Malern des 19. Jahrhunderts eine ganz neue Dimension an. So wurde zu Beginn des Jahrhunderts bei den Landschaftsmalern noch im Atelier gearbeitet — eine Arbeitsweise, die auch für die in Italien aufgenommen Veduten galt. Um 1840 wandten sich Künstler in Frankreich einer neuen Licht- und Farbperspektive zu, der Malerei en plein air (draußen) und damit dem natürlichen Licht. In der Zeit nach 1850 gewann auch in Deutschland die Freilichtmalerei langsam Beachtung bei den Künstlern. Doch erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts fanden Einflüsse aus der französischen Malerei Eingang in die deutsche Kunst und mündeten bis etwa 1910 in den deutschen Impressionismus der Künstler um Max Liebermann.

Die Ausstellung umfasst etwa 70 Gemälde verschiedener Bildgattungen aus Privatbesitz mit Ansichten aus Deutschland, Italien und Frankreich. Die Ausstellung ist in vier Themengruppen gegliedert. Unter den ausgestellten Künstlern sind unter anderem Berühmtheiten wie Jean-Baptiste Camille Corot, Gustave Courbet, Camille Pissarro. Lovis Corinth, Max Slevogt oder Carl Spitzweg vertreten.

Die Ausstellung »Die Suche nach dem wahren Licht — Vom frühen Realismus über die Freilichtmalerei der Schule von Barbizon zum Impressionismus« ist vom 12. November bis zum 2. April geöffnet. Dazu werden Vorträge und Führungen sowie ein 80-seitiges Begleitheft angeboten.

Gustave Courbet, L'Hiver (der Winter), 1872.


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