Samstag, 30. Januar 2016

Kunst & Parfum


Gemeinsam mit der Wertheimer Parfümerie »Cremetöpfchen« bietet der Förderkreis Schlösschen im Hofgarten zum Auftakt des Schlusswochenendes der Doppelausstellung »Die Kruses — eine geniale Künstlerfamilie und ihr Freundeskreis« eine ganz besondere Veranstaltung unter dem Titel »Die Düfte von Serge Lutens« an.

Am Freitag, 26. Februar, geht es um 19.30 Uhr im Gartensaaal des Schlösschens mit einem Vortrag von Museumdirektor Dr. Jörg Paczkowski los: »Annemarie Kruse bei Henri Matisse in Paris«.

Julia Reinelt von dem Unternehmen Shiseido, zu dem auch die Marke Serge Lutens gehört, spricht dann über »Serge Lutens — ein begnadeter Künstler, ein genialer Parfumeur« und präsentiert einige Düfte des 1942 in Lille geborenen Franzosen, der der Zeitschrift Vogue ebenso seinen Stempel aufdrückte wie dem Haus Christian Dior und dem japanischen Kosmetik-Konzern Shiseido.

Ein Stehempfang und die Möglichkeit zum individuellen Museumsrundgang schließen den Abend ab.

Zu der Veranstaltung wird kein Eintritt erhoben, doch ist eine Spende stets willkommen.

Wegen der begrenzten Zahl von Sitzplätzen wird um Voranmeldung bis spätestens Donnerstag, 25. Februar 2016, auf einem dieser Wege gebeten: Telefon 09342/7737, Fax 09342/932210, Mail schloesschen@gmx.eu oder info@cremetoepfchen-wertheim.de.

Montag, 25. Januar 2016

Stammvater einer Künstlerfamilie

Der Bildhauer Max Kruse (18541942), zu seiner Zeit »der schönste Mann
Berlins«, auf einer Aufnahme aus Familienbesitz. -- Repro: Kurt Bauer

Über »Max Kruse und die Berliner Secession« spricht der zum Vorstand des Förderkreises Schlösschen im Hofgarten gehörende Kunsthistoriker Dr. Benno K. Lehmann am Sonntag, 14. Februar, um 11.15 Uhr im Gartensaal des Schlösschens. In dem Lichtbildvortrag werden Leben und Werk des Bildhauers, Erfinders und Zeichners Max Kruse, des Mannes von Käthe Kruse und Stammvaters der Künstlerfamilie Kruse, präsentiert.

Neben seinen Berliner Jugendjahren, Ausbildung und ersten künstlerischen Erfolgen sowie der  familiären Entwicklung werden seine Kontakte und Aktivitäten in der Berliner Secession aufgezeigt, deren historische Entstehung ebenfalls kurz dargestellt wird. Dabei findet auch sein künstlerischer Freundeskreis Erwähnung, zu dem neben anderen August Gaul, Louis Tuaillon und August Kraus gehörten. Sie sind in  der laufenden Ausstellung ebenfalls mit Arbeiten vertreten. In der Schlussbetrachtung wird Kruses künstlerische Tätigkeit insgesamt beurteilt.

Der Vortrag gehört zum Rahmenprogramm der Doppelausstellung »Die Kruses — eine geniale Künstlerfamilie und ihr Freundeskreis«.

Zum Vortrag und zur Besichtigung der Ausstellung wird der reguläre Museumseintritt erhoben.

Montag, 18. Januar 2016

Vortrag und Puppenbegutachtung

Vor allem an Puppenliebhaber wendet sich eine weitere Veranstaltung im  Rahmenprogramm der Doppelausstellung »Die Kruses — eine geniale Künstlerfamilie und ihr Freundeskreis« am Sonntag, 24. Januar, im Wertheimer Grafschaftsmuseum. Um 15 Uhr hält der Kulturwissenschaftler Thomas Heitele im Modersohnsaal den Lichtbildervortrag »Käthe Kruse und ihre Puppen«, in dem er die Geschichte der Puppenmanufaktur von Käthe Kruse bis zur heutigen Produktion in Donauwörth nachzeichnet. Anschließend präsentiert er in der Ausstellung die wichtigsten Puppentypen im Original. Heitele ist Leiter der Städtischen Museen Donauwörth, zu denen auch das Käthe-Kruse-Puppenmuseum gehört.

Ab 17 Uhr besteht für Besucher die Möglichkeit, historische Käthe-Kruse-Puppen zur Begutachtung vorzulegen. Wer also solche Puppen besitzt, kann Näheres dazu erfahren und sich zum Beispiel über Restaurierungsmöglichkeiten informieren.

Zu Vortrag und Begutachtung wird nur der reguläre Museumseintritt erhoben. 


Puppe VIII, »Friedebald«, 1929, Puppe aus dem ersten Jahr, in dem dieses Modell angeboten
wurde, mit Originalkleidung, -- Vorlage: Museen Donauwörth

Freitag, 15. Januar 2016

»Zwischen zwei Stürmen«

Annemarie Kruse (1889–1977), eine Tochter Max Kruses und Anna von Pawels,
war in erster Ehe mit Igor von Jakimow verheiratet.
 »Zwischen zwei Stürmen  — Annemarie Kruse und Igor von Jakimow in Russland«, so lautet der Titel eines Vortrags, den Museumsdirektor Dr. Jörg Paczkowski am Sonntag, 17. Januar, um 11.15 Uhr im Gartensaal des Schlösschens hält.

Er wird über das ungewöhnliche Leben der Annemarie Kruse in Russland berichten. Nachdem diese Künstlerin, Tochter des Berliner Bildhauers Max Kruse, in Paris jüngste Schülerin von Henri Matisse geworden war, lernte sie dort auch ihren späteren Ehemann Igor von Jakimow kennen, den sie gegen den Willen des Vaters 1912 heiratete.

Sie ging mit ihm nach Russland, um auf dem väterlichen Gutshof ihres Mannes zu leben. Sie hatte sich eine künstlerisch fruchtbare Zeit in Russland erträumt. Doch es kam alles anders. Der Erste Weltkrieg brach aus. Ihr Mann musste an die Front. Obwohl sie durch die Heirat Russin geworden war, begegnete man ihr mit großer Skepsis. Sie versuchte, den Gutshof allein mit einem alten Inspektor zu bewirtschaften. Nach anfänglichen Erfolgen wurde das Leben dort immer schwerer. Die Oktoberrevolution kündigte sich an und brach dann mit aller Härte auch über den Gutshof herein.

Nach dem Waffenstillstand zwischen Russland und Deutschland 1917 war sie plötzlich wieder eine auch in Russland geduldete deutsche Frau. Doch auch dies währte nicht lange. Nach dem Krieg kehrte die Familie nach Deutschland zurück.

Immer wieder taucht in ihren Erinnerungen auf, dass sie eigentlich am liebsten malen wollte. Sie kam kaum dazu. Trotz aller Widrigkeiten sind einige interessante Zeichnungen und Gemälde entstanden, die - obwohl der Schwiegersohn von Max Liebermann sie vorübergehend retten konnte - verschollen sind. Bereits 1919 erschienen beim Ullstein-Verlag in Berlin ihre Erinnerungen »Der Gutshof Jakimow«. Auch in ihren noch unpublizierten Erinnerungen geht sie auf diese ungewöhnliche Zeit ein. Ihre Berichte sind ein besonders intensives Zeitdokument.

Der Vortrag gehört zum Rahmenprogramm der Doppelausstellung »Die Kruses — eine geniale Künstlerfamilie und ihr Freundeskreis«.